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Multi-Asset

Das sind die Top-4 der teuersten Instrumente der Welt

Instrumente als alternative Geldanlage sind vor allem für weniger Musik-affine Investoren oft Neuland. Doch angesichts des Trends zu Sachwert-Investments als Inflationsschutz und deren relativen Unabhängigkeit von den Kapitalmärkten kann es sich auf für Laien lohnen, in seltene Streichinstrumente, Gitarren oder Flügel zu investieren. Erfahren Sie mehr über geeignete Musik-Investments und deren Renditeperspektive.

November 25, 2022
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FINEXITY
AG
Redaktion

Kulturgüter gegen Konjunktureinbruch

In wirtschaftspolitisch unsicheren Zeiten, niedrigen Zinsen und turbulenten Aktienmärkten stehen Sachwerte zur Depot-Diversifikation hoch im Kurs. Immobilien, Kunst, Classic Cars oder edle Uhren begeistern eine immer größere Käuferschaft, die ihr Kapital möglichst breit gestreut und inflationssicher anlegen möchte. Im Bereich alternative Investments fristen Instrumente noch oft ein Schattendasein. Dabei weisen auch sie eine sehr niedrige Korrelation mit allen anderen Anlageklassen, eine geringe Volatilität sowie wenig Verlustpotential in Krisenzeiten auf. Dazu kommen USP’s, wie die faktische „Mobilität“ des Instrumentes, der musikalische Return und die vergleichsweise geringen Nebenkosten.

Und natürlich eine attraktive Renditeperspektive: Laut der für Streichinstrumente maßgeblichen "Fuchs-Taxe" haben hochwertige Streichinstrumente in den vergangenen dreißig Jahren einen durchschnittlichen Wertzuwachs von über sechs Prozent p.a. verzeichnet. Besonders exponierte Einzelstücke liegen sogar oft deutlich darüber. Gesuchte Instrumente wie z.B. Stradivari-Geigen wechseln teils zu unglaublichen Konditionen ihre Besitzer und werden bei Auktionen regelmäßig für Millionenbeträge versteigert.

Doch auch Instrumente etwas weniger bekannter Geigenbauer erzielen hohe Renditen. So zum Beispiel die Violinen des Italieners Domenico Montagnana: Während seine Instrumente in der Fuchs-Taxe von 1975 noch auf 60.000 bis 75.000 Euro geschätzt wurden, belief sich die Preisspanne 2017 bereits auf 550.000 bis 1.200.000 Euro. Dies entspricht in etwa einer Gesamtrendite von 1.500 Prozent in 42 Jahren bzw. gut 35 Prozent p.a.

Als “Extra” winkt Instrumenten-Investoren zudem eine “unbezahlbare”, musikalische Rendite. Exklusive Instrumente werden beispielsweise von der Deutschen Stiftung Musikleben treuhänderisch an junge, talentierte Musiker verliehen. Die Mäzene erfreuen sich im Gegenzug am Klang ihrer Instrumente auf großen Bühnen.

Die Top 4 der wertvollsten Instrumente

Ausschlaggebend für den Wert und die Wertsteigerung eines Instruments sind dessen Hersteller und Historie. Unverwechselbare Instrumente renommierter Künstler, die von bekannten Musikern gespielt wurden, gelten aufgrund des immer knapper werdenden Angebots und seltener Auktionen als besonders wertvoll. Natürlich gibt es auch kostspielige Gitarren, Pianos oder Flöten. Doch Streichinstrumente und Bögen renommierter Geigenbauer erzielen seit Jahren die höchsten Verkaufspreise.

Mehr als tausend Instrumente hat Antonio Stradivari bis zu seinem Todesjahr 1737 hergestellt, ein paar hundert sein Nachbar Giuseppe Guarneri del Gesù. Davon sind etwa 600 Geigen, 60 Celli und 12 Violen, die im Innern einen Stempel mit den Initialen Stradivaris tragen, und gut  140 Violinen aus der Werkstatt Guarneri del Gesùs noch erhalten. Der Kult um die 300 Jahre alten Violinen hat die Preise in den vergangenen Jahrzehnten in Millionenhöhe getrieben. Vier der teuersten Instrumente der Welt sind momentan:

1 Bratsche “Macdonald”, Stradivari

2014 wurde bei Sotheby’s eine Bratsche für die Rekordsumme von umgerechnet 33 Millionen Euro angebotene - aber nicht verkauft. Die 1719 aus Fichten- und Ahornholz gefertigte Bratsche wurde unter dem Namen "Macdonald-Bratsche" bekannt - benannt nach einem früheren Besitzer, Godfrey Bosville, Baron Macdonald III, der das Instrument gegen 1820 kaufte. Die Bratsche mit der berühmten Stradivari-Lackierung ist laut Sotheby's noch in perfektem Zustand.

Hätte ein Liebhaber wirklich 33 Millionen Euro auf den Tisch gelegt, dann wäre dies ein neuer Rekord für ein Musik-Instrument gewesen.

2 Violine “Vieuxtemps”, Guarneri

Die teuerste Geige der Welt ist derzeit die "Vieuxtemps"-Guarneri del Gesù aus dem Jahr 1741, die 2013 für angeblich 16 Millionen Dollar verkauft wurde. Sie wird aktuell von Anne Akiko Meyers gespielt, der sie auf Lebenszeit zur Verfügung gestellt wurde.

3 Violine “Lady Blunt”, Stradivari

Auf Platz drei rangiert die berühmte Stradivari-Geige "Lady Blunt": Sie wurde im Juni 2011 für 15,8 Millionen Dollar verkauft. Die Violine befand sich 30 Jahre lang im Besitz von Lady Anne Blunt, der Enkelin des berühmten englischen Dichters Lord Byron. Weitere Eigentümer waren der legendäre Pariser Geigenbauer Jean Baptiste Vuillaume, die Sammler Richard Bennett, Baron Knoop und Sam Bloomfield sowie die Nippon Music Foundation. Eine der Besonderheiten der Violine ist, dass sie sich in einem hervorragenden Zustand befindet.

4 Cello “Mara”, Stradivari

Das teuerste Cello der Welt war bereits ein Mythos, nachdem es 1711 Antonio Stradivaris Werkbank verlassen hatte. Zur Legende wurde sie aber in der Nacht des 12. Juli 1963, als der Musiker Amadeo Baldovino in Montevideo die Fähre nach Buenos Aires bestieg. Als diese auf ein gesunkenes Wrack auflief und Feuer fing, sprang Baldovino mit dem Cellokoffer ins Wasser, verlor diesen aber aus den Augen. Später tauchte “Mara” jedoch tatsächlich in Einzelteilen wieder auf und wurde sorgsam rekonstruiert. Ihr Wert wird gegenwärtig auf über zehn Millionen Dollar geschätzt.

Instrument-Investments für Einsteiger

Doch es müssen nicht immer Millionenbeträge sein. Experten gehen davon aus, dass Anleger ab etwa 30.000 Euro Streichinstrumente in einer Qualität kaufen können, die sie als Investment klassifiziert.

Investoren sollten sich aber dessen bewusst sein, dass Instrumente keine liquide Assetklasse sind, eine Wertsteigerung nicht garantiert, und der Wiederverkauf von Instrumenten oft langwierig ist. Auch gilt es, Aspekte wie die Versicherung, Lagerung und Instandhaltung von Geigen, Bratschen oder Celli zu berücksichtigen.

Einsteiger sollten bei Instrument-Investments deshalb besser digitalisierte Sachwertanteile als attraktive und wertstabile Portfolio-Beimischung in Erwägung ziehen. Auf diese Weise werden Sie bereits ab 500 Euro Teilhaber eines hochwertigen, von Experten kuratierten Instruments und profitieren wie ein Eigentümer von möglichen Wertsteigerungen.